Zehn Gründe, jetzt (im Winter) nach Budapest zu fahren
Budapest ist immer eine Reise wert. Aber gerade im Winter lohnt sich das ganz besonders.
1. Weihnachtsmarkt Budapest
Winterzeit beginnt mit der Vorweihnachtszeit und dem alljährlichen Ansturm auf die Weihnachtsmärkte. Sind Sie es leid, durch die völlig überfüllten Innenstädte geschoben zu werden, um einen der bekannten Weihnachtsmärkte in Deutschland zu besuchen und dort viel Geld für Glühwein aus dem Tetrapack zu lassen? Probieren Sie doch mal etwas Neues aus. Der Budapester Weihnachtsmarkt gilt als einer der schönsten in ganz Europa – völlig zurecht, wie ich meine. Für ungarische Verhältnisse ist es zwar auf dem Weihnachtsmarkt auch teuer, dafür aber nicht ganz so überlaufen. Hingegen nach deutschen/internationalen Maßstäben sind die Preise durchaus angemessen. Zudem wird viel Wert auf Qualität und Handwerk gelegt.
2. Frischgeflügel fürs Fest
In vielen Haushalten ist der Gänsebraten das Maß der Dinge für das weihnachtliche Festessen. Habt ihr schon eine frische Gans vorbestellt? Nein. Dann nehmt die Gans aus dem Osten und bringt doch das Weihnachtsgeflügel direkt vom Kurztrip aus Ungarn mit. In der berühmten Markthalle Budapest oder auch auf anderen Märkten und in den Supermärkten gibt es ein großes Angebot frischer Enten und Gänse – sowohl im Ganzen, als auch jegliche Teile dieser Tiere. Zudem ist die Qualität hier entschieden besser als etwa bei einer importierten Feinfrostgans aus dem deutschen Supermarkt.
3. Günstige Hotelangebote
Budapest verfügt über unzählige Hotels, die im Sommer gut ausgebucht sind. Im Winter kommen deutlich weniger Touristen hierher, so dass die Kundschaft umworben wird. Viele Hotels bieten im Winter Aktionspreise oder vergünstige Pakete an. Eine Recherche auf den gängigen Buchungsportalen wie Booking* kann sich durchaus lohnen. Da darf es ruhig mal ein Stern mehr sein, ohne gleich das Budget zu sprengen. Sogar wer auf der Suche nach dem Grand Budapest Hotel ist, wird irgendwie fündig beim Corinthia Royal Budapest.
4. Wechselkurs des Forint
Zuletzt stand die ungarische Währung Forint etwas unter Druck. Für Touristen bedeutet das hingegen günstige Wechselkurse und einen Kaufkraft-Vorteil des Euro oder vieler anderer Währungen gegenüber dem Forint (siehe Umrechnungstabellen). Inzwischen liegt der Kurs bei knapp 400 Forint pro Euro (2024). Allerdings hat die höhere Inflation in Ungarn den Vorteil auch wieder geschmälert. Dennoch bekommt man meist recht viel fürs Geld und Budapest gilt weiterhin als eine der preisgünstigsten Hauptstädte. Die nachfolgende Tabelle informiert über den tagesaktuellen Wechselkurs.
5. Weniger Touristen im Winter
Was den Hotels im Winter das Geschäft erschwert, ist für die Gäste in vielerlei Hinsicht vorteilhaft. Neben den günstigeren Preisen in Hotels sind auch die Sehenswürdigkeiten, zahlreichen Museen und Restaurants nicht ganz so stark überlaufen. In der Adventszeit gilt teilweise das sogar für den Weihnachtsmarkt. So spart man sich manche Wartezeit, kann mehr besichtigen und hat die Chance für schönere Fotos mit weniger Massentourismus. Doch Vorsicht, etwas weniger Touristen heißt nun nicht, dass die Stadt nicht frequentiert wäre. Viele empfehlenswerte Restaurants wie beispielsweise das Rosenstein, das Kéhli Vendéglő oder das Hungarikum Bisztro sind auch im Winter gut besucht, so dass eine Reservierung dennoch ratsam ist.
6. Es ist länger dunkel
Mehr Dunkelheit bei weniger Sonne und Licht klingt für einen Touristen zunächst abwegig. Aber gerade in Budapest hat auch die dunkle Jahreszeit einen speziellen Charme und bedeutet tatsächlich einen gewissen Vorteil. Durch die einzigartige Lage beidseitig der Donau bieten sich immer wieder tolle Blicke, insbesondere von den berühmten Brücken aus, die gerade durch die nächtliche Beleuchtung faszinieren. Im Winter lässt sich das viel länger genießen. Ein abendlicher Spaziergang ist ein Muss und wird jeden in den Bann ziehen. In der Adventszeit ergänzt zudem noch die weihnachtliche Beleuchtung auf den Straßen und Plätzen das Flair.
7. Matthiaskirche erstrahlt wieder
Auf dem Burgberg ist die Matthiaskirche eine der Hauptsehenswürdigkeiten. Nach langen Bau- und Renovierungsarbeiten erstrahlt sie nunmehr seit einigen Jahren wieder in vollem Glanze. Auch die Bau- und Pflasterarbeiten auf dem davor befindlichen Platz sind mittlerweile abgeschlossen. Somit ist es endlich einmal möglich, eine berühmte Sehenswürdigkeit ohne störendes Baugerüst an der Fassade zu besichtigen.
8. Baden auch im Winter
Baden macht im Thermalbad besonders im Winter Spaß, wenn es draußen ungemütlich wird. Mit seinen zahlreichen Thermalbädern bieten sich Budapest und viele weitere Orte in ganz Ungarn besonders für ein Badevergnügen im Winter an. Fahren Sie doch mal nach Budapest anstatt auf die Kanaren oder gar bis in die Südsee. Ein Besuch beispielsweise im traditionsreichen Rudas-Bad, dem berühmten Gellértbad oder dem großen Széchenyi-Bad im Stadtwäldchen sorgt für Entspannung und wohlige Wärme. Übrigens haben die meisten Thermalbäder sogar direkt an den Weihnachtsfeiertagen geöffnet.
9. Unzählige Museen laden ein
Das Museum der Schönen Künste (Szepmüvészeti Múzeum) hat nach umfangreichen Umbaumaßnahmen wieder geöffnet. Dort und in der Ungarischen Nationalgalerie im Burgpalast kann man berühmte Gemälde bestaunen. Neben Exponaten aus vielen Jahrhunderten finden sich wichtige Werke von Mihály Munkácsy, Tivadar Csontváry Kosztka sowie Meisterstücke etwa von El Greco, Raffael („Madonna Esterházy“), Brueghel („Die Predigt Johannes des Täufers“), Cranach, Monet und Gauguin.
Andere Museen sind sehr vielfältig, etwa angefangen vom Semmelweis-Museum für Medizingeschichte über das Felsenkrankenhaus auf dem Burgberg bis hin zum Haus des Terrors und den neuen Museen im Budapester Stadtwäldchen, etwa dem faszinierenden Haus der Musik.
10. Mangalica-Fest
Mangalica bezeichnet das ungarische Wollschwein, welches als Nutztierrasse schon kurz vor dem Aussterben stand, in den letzten Jahren aber wieder enorm an Beliebtheit gewonnen hat. Seit 2008 sorgt auch das in Budapest und anderen Städten alljährlich stattfindende Mangalica Fesztivál dafür, dass diese historischen Schweinerassen wieder populär werden und Besucher die einzigartige Qualität erleben können. Bisher ist dies im Ausland und bei Touristen noch wenig beachtet. Wie es traditionell für Schlachtfeste üblich war, findet auch das Mangalica Fesztivál im Winter statt, etwa Mitte Februar auf dem Szabadság tér in der Nähe des Parlamentsgebäudes auf der Pester Donauseite. Neben verschiedenen Spezialitäten vom Mangalica-Schwein können Gäste auch ungarische Weine und Pálinka probieren. Begleitend dazu gibt es Musikveranstaltungen von traditioneller ungarischer Volksmusik bis hin zu Pop. Weitere Informationen dazu finden sich auf der bisher nur ungarisch verfügbaren Webseite http://mangalicafesztival.hu/. Wer das Mangalica-Fest besuchen konnte, kann schließlich sagen: „Schwein gehabt“.
Weitere Veranstaltungs-Tipps für den Winter gibt es hier auf dem Blog.
Stimmt – Budapest im Winter ist toll. Ich empfehle übrigens auch das Semmelweis-Museum, eines der interessantesten Medizin-Museen in Europa.
Wobei mich in den 1o Punkten hier gerade das mit dem Schwein interessierte… klingt lecker 🙂 Leider ist die angegebene Facebook-Seite auf Ungarisch, ich habe derweil mal hier nachgeschaut:
http://de.wikipedia.org/wiki/Mangalica-Schwein
Hoffentlich gibt es hier bald mehr über das Essen in Ungarn! 🙂
LG
Johanna
Vielen Dank für die verschiedenen Hinweise und Anregungen, die ich gerne aufgreifen werde.
Die Webseite zum Mangalica-Fesztivál gibt es bisher aber leider nur auf Ungarisch.
Demnächst wird es hier auf jeden Fall einige Beiträge zum Essen in Ungarn geben.
Bis bald,
Peter
Bin gerade in budapest. War vorhin auf dem Weihnachtsmarkt etwas essen (Stephansbasilika) für ein Hähnchenschlegel mit Bratkartoffeln 8000 ft bezahlt! !! Aufpassen hier
Tut mir leid für die schlechte Erfahrung. Das ist natürlich viel zu teuer. So hätte ich das nicht genommen. Offenbar werden doch vereinzelt Touristenpreise verlangt. Also, Aufpassen ist immer angebracht und nicht alles akzeptieren. Bei einem typischer ungarischen „Csülök“ (Eisbein) wäre es vielleicht nicht so passiert. Da oft nach Gewicht abgrechnet wird, sind zumindest schnell mal 3000 Ft (also 10 Euro) fällig, was aber bei der üblicherweise guten Qualität noch okay ist.
Hallo Peter,
Budapest steht noch auf meiner großen Städteliste, vielleicht sogar im Winter. Vielen Dank für deinen informativen Ungarn-Blog mit den guten Tipps. Werde ich gerne nutzen, wenn ich fahre.
Liebe Grüße
Renate