CsárdaHotels - praktisch

Paprika Csárda Hegyeshalom – Ungarischer Vorposten direkt im Länderdreieck

Mögen Sie Autobahnraststätten … kulinarisch? Nein? Dann sollten Sie etwas umdenken, zumindest in Ungarn. Die Paprika-Csárda an der M1 in Hegyeshalom ist quasi ein Vorgeschmack dessen, was man sich von Ungarn erwartet.

Paprika Csárda in optimaler Lage

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Papirka Csárda, Parkplatz

Wer von Österreich kommend die Autobahn nach Ungarn wählt, kann die Hinweisschilder zur Paprika Csárda kurz nach dem Grenzübergang kaum übersehen. Auch wenn dies eher vorsichtig stimmen mag, lohnt sich der Abstecher von ein paar hundert Metern von der Autobahn auf jeden Fall für eine kürzere oder auch längere Rast. Seit wir selbst die Paprika Csárda kennengelernt haben, ist dies eine regelmäßige Station auf unserer Fahrtroute. Auch bei einer Anreise über Bratislava ist die Paprika Csárda problemlos zu erreichen. Dazu fährt man an der Einmündung zur Autobahn M1 für etwa 3km in Richtung Wien (Bécs) und erreicht dann die nächste Ausfahrt.

Mit einer Entfernung von rund 70 Kilometern nach Wien und 30 Kilometern nach Bratislava ist die Paprika Csárda ein beliebtes Ausflugsziel. Außerdem liegt auf österreichischer Seite das beliebte Outlet-Center Parndorf nur 20 Kilometer entfernt.

Achtung: Fahren Sie auch das kurze Stück bis zur Paprika-Csárda nicht ohne gültige Vignette auf der Autobahn. Kaufen Sie die nötige Vignette vorher online (siehe Maut in Ungarn) oder direkt am Grenzübergang!

Vollservice an der Autobahn

Im Gegensatz zu manch anderem grenznahen Einkaufspark werden Sie hier nicht mit chinesischen Gartenzwergen und Tabakwaren aus zweifelhafter Herkunft überhäuft. Stattdessen gibt es ein gutes typisch ungarisches Restaurant (Csárda) mit zwei direkt angeschlossenen Hotels. Seit 2004 ist das integrierte ***Paprika-Hotel in Betrieb und seit 2012 daneben zusätzlich die Erweiterung ***Paprika M1 Hotel.

Die Zimmer sind groß, hell, modern eingerichtet und sehr sauber. Trotz der unmittelbaren Nähe zur Autobahn sind die Zimmer ruhig. Kostenlose Parkplätze stehen im abgegrenzten Bereich zur Verfügung. Im Übernachtungspreis ist auch das Büffet-Frühstück inbegriffen. Die Preise für das Doppelzimmer sind sehr günstig und liegen je nach Saison zumeist zwischen 40 und 55 Euro. Die Webseite des Hotels zeigt unter https://paprikacsarda.hu/de/ Zimmeransichten, genaue Preisangaben und bietet die Möglichkeit zur Reservierung. Es sollte aber kein Problem sein, direkt vor Ort auf der Durchreise ein freies Zimmer zu bekommen. An der Rezeption und im Restaurant spricht man übrigens gut Deutsch.

Auch für einen ersten kleinen Geldwechsel ist man in der Paprika Csárda gerne behilflich. Bezahlen Sie doch beispielsweise die Rechnung in Euro und lassen sich das Wechselgeld in Forint rausgeben. Der aktuelle Tageskurs des Euro ist gut sichtbar im Eingangsbereich angeschrieben. Der Kurs liegt etwa 3-4 Prozent unter dem amtlichen Mittelkurs und ist damit durchaus eine faire Umtauschmöglichkeit beziehungsweise ermöglicht das bequeme Bezahlen direkt in Euro. Auf der Rechnung sind die Preise in beiden Währungen angegeben.

In der unmittelbaren Nähe befinden sich zusätzlich ein kleiner Supermarkt, der rund um die Uhr geöffnet hat, eine Wechselstube und ein Nachtclub. Als Alternative bietet sich an der Zufahrt zum ganzen Bereich auch noch die Rozsa Csárda an, die ebenfalls Restaurant und Hotelbetrieb vereint anbietet (http://www.rozsacsarda.hu/de/).

Ambiente der Paprika Csárda

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Paprika Csárda, Innenansicht

Obwohl die Paprika Csárda mit rund 300 Plätzen riesig ist, sind die Gasträume abwechslungsreich strukturiert und bieten viele gemütliche Ecken. Die Ausstattung ist rustikal mit viel Holz und betont den ungarischen Stil durch typische rot-weiße Tischdecken und Dekoration mit Keramik und Paprika. Bei angenehmem Wetter lässt es sich auch gut auf der Terrasse sitzen. Alles ist sauber und gepflegt. Hier fühlt man sich wohl und willkommen. Bereits im Eingangsbereich werden viele Gerichte zur Vorauswahl bildlich dargestellt. Lassen Sie sich davon aber nicht abschrecken sondern besser inspirieren.

Paprika Csárda kulinarisch

Was kann man nun von einer „Autobahn-Raststätte“ im weitesten Sinne erwarten? Selbstbedienung oder Systemgastronomie sind hier Fehlanzeige. Die Paprika Csárda präsentiert eine umfangreiche Karte mit vielen Klassikern der ungarischen Küche ergänzt um ein paar typisch wienerische Gerichte. Dank seiner Größe ist der Betrieb durchaus auf einen Gästeansturm vorbereitet und kann auch in der Küche die etwas umfangreichere Karte in guter Qualität umsetzen.

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Entenbraten

Für den kleineren Hunger oder als Auftakt zum größeren Essen empfiehlt es sich, eine der klassischen ungarischen Suppen zu probieren – kleiner Bohnengulasch (kis babgulyas) oder kleine Gulaschsuppe (gulyas leves) für 990Ft (ca. 3,30 Euro). Ein größerer Gulasch wird übrigens im Kessel serviert und ist eine vollwertige Hauptmahlzeit. Der in Ungarn üblicherweise zum Gulasch gereichte scharfe Paprika (erös pista) kommt hier auf Anfrage im Minitütchen und wird separat berechnet. Da die Suppe ohnehin gut gewürzt serviert wird, ist das kein Problem. Probierenswert sind auch die Knoblauchcremesuppe und die hell gehaltene Ochsenschwanzsuppe.

Als Hauptgang bieten sich die Empfehlungen des Csárdawirts an: Gänseleberschnitte auf dem Rost gebraten mit Zwiebelringen und Röstikartoffeln, Kalbspaprikasch mit Rahm und hausgemachten Nockerln, Entenkeulen knusprig gebraten mit Zwiebelkartoffeln und gedünstetem Rotkraut, Paprikahuhn usw. Saisonale Aktionen wie die Ententage (Kacsa napok) im Herbst ergänzen die Auswahl zusätzlich. Die Preise der Hauptgänge sind recht günstig und liegen meist zwischen 7 und 15 Euro.

Paprikahuhn.jpg
Paprikahuhn / Paprika csirke

Wer die üppigen Portionen eines Hauptgangs tatsächlich geschafft hat, kann sich noch an typische Desserts wie Somlauer Nockerln mit Schlagobers, Kastanienpüree mit Schlagobers oder verschiedene Palatschinken (die ungarische Form der Crépes) für je rund 3 Euro wagen. Wir haben das noch nie geschafft. Weitere Beispiele aus dem Menüangebot finden sich auch online unter paprikacsarda.hu/de/menu.html.

Unsere probierten ungarischen Gerichte waren durchweg sehr schmackhaft und moderat gesalzen. Bei den Entenkeulen wurde die Sauce beim Anrichten vergessen, kam aber auf Nachfrage. Das Fleisch selbst war saftig und zart. Die hausgemachten Nockerln sind in ihrer Konsistenz und Menge ordentlich Füllstoff, aber lecker. Die Sauce zum Paprikahuhn mag auf dem Bild zwar etwas steif und schwer erscheinen, durch den korrekterweise verwendeten Sauerrahm ist dies aber nicht der Fall.

Die gute Hausmannskost wurde immerhin mit 9 Punkten im Gault Millau Ungarn 2015 belohnt.

PaprikaCsarda_Rechnungen.jpgDas Angebot alkoholfreier Getränke reicht von allen gängigen Sorten über Milch bis zu Almdudler und Red Bull, bietet aber auch verschiedene Kaffespezialitäten, Tee mit Zitrone, Heiße Schokolode bis hin zu frisch gepresstem Orangensaft. Als Bier gibt es das ungarische Soproni und das österreichische Gösser vom Fass für je etwa 2,20 Euro. Für offene Weine gelten die Preisangaben pro Deziliter. Bei den einfachen Hausweinen Balatoni Olaszrizling (weiß) und Egri Kékfrankos (rot) bleibt zwar die genaue Herkunft unklar, was aber bei einem Schoppenpreis von rund 1,70 Euro auch egal ist. Allemal eignen sie sich als anständiger Begleiter für ein deftiges Essen. Ab 3000 Ft (10 Euro) aufwärts gibt es diverse gute Flaschenweine. Probieren Sie etwa einen Budai Don Oliver von Nyakas Pince als sehr aromatischen, blumigen und trockenen Weißwein (10 Euro), den altbekannten Grauen Mönch vom Balaton (Badacsonyi Szürkebarát) für 12 Euro oder ein kräftiges rotes Stierblut (Egri Bikavér) von Thummerer für rund 15 Euro. Diese Ausschankpreise sind mehr als fair. Wer es unbedingt krachen lassen will, kann aber auch Ornellaia 2005 für 160 Euro oder Champagne Dom Perignon 1990 für 270 Euro ordern. Zum eher deftigen Essen finde ich sowas aber unangemessen.

Hinweis: Wer noch weiterfahren möchte, sollte sich nach dem Glas Bier oder Wein zum Essen etwas Zeit lassen und daran denken, dass in Ungarn absolutes Alkoholverbot am Steuer gilt.

 

Paprika Csárda: praktische Informationen

Adresse:

9022 Hegyeshalom, Miklóshalmi út 1
171-es számú lehajtó (Ausfahrt Nr. 171)
Telefon: +36 96 568 210
Fax: +36 96 220-302
E-Mail: info@paprikacsarda.hu
https://paprikacsarda.hu/de/kontakt.html

Öffnungszeiten:

Restaurant täglich 7-23 Uhr.
Hotel rund um die Uhr.

Koordinaten:

47,9205° N / 17,1191° O

Fazit:

Althergebrachte ungarische Küche mit sehr üppigen Portionen und fairen Preisen

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Reisewege-ungarn.de bietet als Fazit eine Bewertung aus eigener Erfahrung an, die von 1 bis 5 Paprikaschoten (was auch sonst in Ungarn) reicht. Die Einstufung erfolgt unabhängig vom Charakter, Anspruch und Preisniveau des Restaurants. Daher kann eine gute traditionelle Küche besser abschneiden als eine nicht perfekte Gourmetküche. Zusätzlich weist ein Schnäppchensymbol auf ein besonders gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hin; ein Gourmetsymbol kennzeichnet Restaurants, die statt traditioneller ungarischer Küche eine Novelle Cuisine anbieten. Dabei stehen

Paprika_5.jpg

für eine herausragende, kreative und authentische Küche,

Paprika_4.jpgfür eine sehr gute und empfehlenswerte Küchenleistung,

Paprika_3.jpgfür eine gute Küche, welche die Erwartungen nicht immer erfüllt,

Paprika_2.jpg

für eine anständige Küchenleistung und

Paprika_1.jpg

für einfaches Essen.

 

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3 Comments

  1. Diesen Beitrag noch vor meiner Lunchpause zu lesen war wohl ein großer Fehler. Das sieht ja so lecker aus – und dank einer ungarischen Freundin weiß ich auch, wie lecker die ungarische Küche ist 🙂

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